Koranreise: Al-Baqara Teil 43 – Der Beginn des irdischen Lebens

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des stets Barmherzigen:

Alles Lob und aller Dank gebührt Allah, dem Herrn aller Nationen. Friede sei mit all Seinen Gesandten und rechtschaffenen Dienern.

Im vorangegangenen Teil haben wir die Reue sowie Vergebung Adams, Friede sei mit ihm (Fsmi), behandelt. In diesem Teil werden wir nun eine wichtige Anweisung Allahs an Adam (Fsmi) und somit die gesamte Menschheit behandeln.

قُلْنَا اهْبِطُوا مِنْهَا جَمِيعًا ۖ فَإِمَّا يَأْتِيَنَّكُمْ مِنِّي هُدًى فَمَنْ تَبِعَ هُدَايَ فَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ

Wir hatten gesprochen: „Steigt allesamt von dort hinab! Wenn euch dann eine Rechtleitung Meinerseits erreicht und wer daraufhin Meiner Rechtleitung folgt – so wird weder Furcht über sie kommen noch werden sie traurig sein.“

 ~ Al-Baqara (Die Kuh) 2:38

Warum allesamt?

Es ist bemerkenswert, dass Allah die Aussage „Steigt von dort hinab“ zwei Verse später wiederholt. Hierfür können zwei plausible Erklärungen herangeführt werden:

  1. Dies verleiht Seinem Zorn Nachdruck, der durch das Begehen der Sünde seitens Adam (Fsmi) und Eva erzeugt wurde.
  2. Die Reue Adams könnte noch im Garten stattgefunden haben. Folglich hätten sie die Hoffnung hegen können, dass sie nun doch im Garten bleiben dürften. Mit dieser erneuten, strengen Aussage machte Allah ihnen jedoch klar, dass sie nichtsdestotrotz auf die Erde hinabsteigen müssen.

Interessanterweise fügte Allah in diesem Vers den Zusatz „allesamt“ hinzu. So stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit dessen, wenn doch nur Adam (Fsmi) und Eva im Garten lebten.

Wenn wir die zweite Interpretationsmöglichkeit verfolgen sollten, würde „allesamt“ nochmals betonen, dass niemand von diesem Befehl ausgenommen ist. Einige Gelehrten haben damit auch verstanden, dass der Satan inbegriffen war, da er sich schließlich ebenfalls im Garten befand. Da die weitere Ansprache an die Menschen gerichtet ist, ist dies jedoch eher unwahrscheinlich. Es sei denn, man betrachtet es so, dass damit die gesamte Rasse der Dschinn (z. Dt. unsichtbare Wesen) eingeschlossen war, zu der der Satan zählte.

Eine eher moderne Interpretation besteht darin, dass hiermit weitere Menschen gemeint seien, die kurze Zeit nach Adam (Fsmi) im Garten erschaffen wurden. Bei diesen Menschen handele es sich ebenfalls um die direkte Schöpfung Allahs, sprich der Prozess der menschlichen Fortpflanzung hätte genauso wie bei Adam (Fsmi) und Eva nicht stattgefunden. Hiermit wird ebenfalls versucht, der Kontroversen hinsichtlich der Heirat der Kinder Adams untereinander aus dem Weg zu gehen. Obwohl es prinzipiell sein kann, dass Allah dies getan hat, sind wir dennoch gegen diese Meinung, da Allah die Bezeichnung Menschen und Kinder Adams als Synonyme benutzt. Wenn wir nicht alle von Adam (Fsmi) abstammen würden, wäre diese Bezeichnung inkorrekt. Und Allah weiß es wie immer am besten.

Der Rechtleitung folgen

Die einzige Anweisung an den Menschen nach seiner Degradierung auf die Erde bestand darin, der Rechtleitung Allahs zu folgen. Diese würde er den Menschen wieder und wieder zukommen lassen. Ihnen würde es dann obliegen, sich an die Worte ihres Herrn zu halten.

Mit der Rechtleitung sind die Offenbarungen gemeint, die Allah durch Seine Gesandten an uns Menschen übermittelt hat. Bereits Adam (Fsmi) hat solche Offenbarungen erhalten, wobei die im vorherigen Absatz behandelte Aussage als eine davon gilt. Auf ihn sind äußerst viele Gesandten gefolgt, die den Menschen die Worte Allahs überbracht haben.

Das Konzept der Rechtleitung ist seit dem Anfang des Korans mehrfach thematisiert worden. Denn der Mensch muss verstehen, dass die Rechtleitung, sprich die Weisung auf einen geraden, richtigen sowie erfolgversprechenden Weg, nur von Allah kommen kann. Wenn wir ein Leben führen wollen, das zu einem wünschenswerten Ziel führt, müssen wir die Rechtleitung Allahs in Anspruch nehmen. Außerdem ist sie gar nicht schwer zu finden, denn sie ist schon immer in unterschiedlichen Formen vorhanden gewesen. Heute ist die einzige wahrhaftige Rechtleitung der Koran. Wenn wir uns an ihm festklammern, werden wir nicht irregehen und dieser Anweisung unseres Herrn entgegenkommen.

Der Lohn der Rechtgeleiteten

Selbstverständlich werden sich bei Pflichten und Anweisungen zwei verschiedene Lager herauskristallisieren. Zum einen jene, die sich an sie halten und zum anderen jene, die sich ablehnen. Während Allah an anderen Koranstellen das Paradies als den Lohn der Rechtgeleiteten in Aussicht stellt, wird hier der Lohn aus einer anderen Perspektive beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt darauf, dass sie weder Angst verspüren noch traurig sein werden. Das gilt sowohl für die Erde als auch insbesondere für das Jenseits. Denn eine Person, die der Rechtleitung Allahs folgt, wird keine Angst oder Trauer aufgrund weltlicher Dinge verspüren – selbst wenn, wird sie nicht von diesen Gefühlen übermannt werden. Sie wird in allem was sie tut stets von einem Seelenfrieden begleitet werden.

Im Jenseits wird diese Person ohnehin keinerlei Sorgen empfinden. Denn die Gläubigen werden an jenem Tag vor all dem Übel ferngehalten und beschützt werden. Für sie gibt es nichts als Glückseligkeit und ewige Zufriedenheit. Möge Allah uns zu ihnen gehören lassen.

Im Umkehrschluss können wir ableiten, dass jene, die der Rechtleitung Allahs nicht folgen, Angst empfinden sowie traurig sein werden. Im nächsten Teil werden wir, so Allah will, die Beschreibung ihrer Situation behandeln.

Veröffentlicht von Himmelsschüler

Friede sei mit dir! Wir freuen uns, dass du unsere Plattform besuchst und heißen dich herzlich Willkommen bei Himmelsschüler! Himmelsschüler ist eine Plattform, die gegründet wurde, um den Menschen die Religion Gottes – wir nennen Ihn Allah – näher zu bringen. Diese Religion nennt Allah Islam (z. Dt. Ergebenheit). Allah hat alles, was der Mensch braucht, um rechtgeleitet zu werden und sowohl im Diesseits als auch im Jenseits Glückseligkeit zu erlangen, in Form eines Buches herabgesandt. Dieses Buch hat er Koran genannt. Der Koran wurde vor ca. 1400 Jahren einem in der Arabischen Halbinsel lebenden Mann namens Muhammed offenbart, der von Allah als Gesandter auserwählt wurde. Dessen Aufgabe bestand darin, den Menschen zu übermitteln, was ihm offenbart wurde. Seitdem wurde der Koran vom Arabischen in verschiedenste Sprachen übersetzt und weltweit verbreitet. Doch so, wie der Koran nicht die erste Nachricht Allahs an die Menschen ist, war Muhammed nicht der Erste unter den Gesandten (Möge Allahs Frieden mit all ihnen sein). Vor ihm gab es seit jeher unzählige Gesandte, die mithilfe der Offenbarungen Allahs mit derselben Mission entsandt wurden. Die Kernaussage der Offenbarungen war dabei stets die gleiche: Es gibt keinen Gott außer Allah! Der Gesandte Muhammed ist jedoch der letzte der Gesandten und der Koran die letzte Offenbarung Allahs für die Menschheit. Für jeden, der nicht blind ist, seinen Verstand nutzt und an seinen Schöpfer glaubt, stellt der Koran die Rechtleitung dar. Darin spricht der Schöpfer aller Nationen Seine Schöpfung direkt an, stellt Sich selbst vor und erklärt, warum wir Menschen hier sind – den sogenannten „Sinn des Lebens“ – und wohin die Reise letztendlich geht. Allah sagt im Koran: Wer ist besser hinsichtlich der Rede als der, der zu Allah ruft, rechtschaffen handelt und sagt: „Wahrlich, ich gehöre zu den Ergebenen.“ ~ Fussilet (Detailreich erklärt) 41:33 Unter euch soll es eine Gemeinschaft geben, die zum Guten einlädt, das Rechte gebietet und vom Schlechten abhält. Jene sind die Erfolgreichen! ~ Ali-Imran (Die Familie Amrams) 3:104 Um diesen Versen unseres Herrn gerecht zu werden, haben wir Himmelsschüler gegründet. So möchten wir dich und alle anderen Menschen mit der wahren Religion Allahs vertraut machen und zu ihr einladen. Wir rufen lediglich zu Allah, dem Herrn der Himmel und der Erde. Ihm allein dienen wir und Ihm allein haben wir uns ergeben. So begleite uns auf diesem Weg, sodass wir voneinander lernen und uns gegenseitig stärken; oder damit wir auf dem Weg zur Wahrheit auf ehrliche Art und Weise miteinander diskutieren und uns austauschen können. Lasst uns alle gemeinsam Schüler des allweisen Lehrers sein, auf dass wir Seine Gunst und Zufriedenheit und somit ewige Glückseligkeit erlangen!

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