Alles Lob und aller Dank gebührt Allah, dem Herrn aller Nationen. Friede sei mit all Seinen Gesandten und rechtschaffenen Dienern.
Im vorangegangenen Teil haben wir die Frage beantwortet, weshalb die Juden überhaupt verpflichtet waren, an den Koran zu glauben. In diesem Teil werden wir nun eine besondere Formulierung des Korans hinsichtlich des Verhaltens der Juden untersuchen.
وَلَا تَلْبِسُوا الْحَقَّ بِالْبَاطِلِ وَتَكْتُمُوا الْحَقَّ وَأَنْتُمْ تَعْلَمُونَ
Bekleidet die Wahrheit nicht mit der Falschheit und verheimlicht die Wahrheit nicht wissentlich.
~ Al-Baqara (Die Kuh) 2:42
Wenn jemand die Wahrheit mit der Falschheit vermischt, ist es äußerst schwer, sie wieder voneinander zu trennen. Wenn jemand die Wahrheit wiederum mit der Falschheit abändert, bleibt kaum noch ein Wahrheitsgehalt übrig. Was heißt es also, dass die Juden bzw. die Söhne Israels die Wahrheit mit der Falschheit bekleidet haben?
Eine Kleidung verfügt über den Nutzen, den Bekleideten zu umhüllen. Weder vermischt die Kleidung sich mit dem Körper noch ändert sie seine Beschaffenheit. Jedoch führt dies dazu, dass der Körper nur noch teilweise oder sogar gar nicht mehr gesehen werden kann. Eben das haben die Juden getan. Sie haben die Wahrheit mit Falschheit umhüllt und sie somit unsichtbar sowie nahezu unerreichbar gemacht. Erst nach dem Entfernen der falschen Zusätze würde es möglich werden, die noch vorhandene Wahrheit zu identifizieren.
Es ist besonders wichtig, zu wissen, dass sie dies bewusst getan haben. Diese Kritik richtet sich nicht an jeden einzelnen Juden der damaligen Zeit. Vielmehr ist die Kritik an ihren sog. Gelehrten. Denn sie waren es, die noch einen Zugriff auf die Wahrheit hatten. Das restliche Volk konnte nur noch auf die Kleidung, sprich die Falschheit, zugreifen. Dies resultierte daraus, dass nur die Gelehrten dazu bemächtigt waren, die Thora zu lesen und zu studieren. Unbelehrte Menschen durften die Thora meist nicht einmal mit bloßen Händen berühren, geschweige denn sie lesen und Lehren aus ihr ziehen.
Das Verschweigen des letzten Gesandten
Eine der wichtigsten Wahrheiten, die sie auf diese Weise verheimlichten, war die Prophezeiung über das Prophetentum Muhammeds, Friede sei mit ihm (Fsmi). Sie wollten die Verse, die offen von seiner Ankunft berichten, nicht öffentlich preisgeben. Folglich verheimlichten sie die Wahrheit wissentlich und führten somit dazu, dass ihre Anhänger nicht wussten, eigentlich dem Propheten Muhammed (Fsmi) glauben und folgen zu müssen. Besonders dieses Verhalten war es, das Allah sofort beenden wollte, auf dass sie Rechtleitung erfahren mochten.
Diese Befehle und Warnungen richten sich heute ebenfalls direkt an uns. Jeder Gelehrte oder Wissende ist verpflichtet, sein Wissen transparent darzulegen. Sobald die Wahrheit verheimlicht, verdeckt oder mit etwas Falschem bekleidet wird, ist kein Unterschied mehr zum Verhalten der damaligen Juden vorhanden. Dann wird auch uns der Fluch Allahs treffen, vor dem wir uns besonders hüten sollten. Deshalb sollten wir besonders aufmerksam sein und nicht den Sekten und verlogenen Organisationen folgen, die die Religion nach ihren eigenen Wunschvorstellungen und ihrem weltlichen Profit manipulieren. Möge Allah uns fest an die Wahrheit gebunden halten und uns vor jeder Art von Abirrung sowie Korruption bewahren. Amin.
Im nächsten Teil werden wir, so Allah will, das Gebet der Juden untersuchen, da ihnen im nächsten Vers befohlen wurde, sich ebenfalls den Gebeten der Muslime anzuschließen.