Koranreise: Al-Bakara Teil 60 – „Zeig uns Allah!“

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des stets Barmherzigen:

Alles Lob und aller Dank gebührt Allah, dem Herrn aller Nationen. Friede sei mit all Seinen Gesandten und rechtschaffenen Dienern.

Im vorangegangenen Teil haben wir gelernt, auf welche Weise die Söhne Israels die gewaltige Sünde bereuen sollten, die sie begangen hatten. In diesem Teil werden wir nun einen erneuten Fehler von ihnen untersuchen und feststellen, wie ihre Forderungen an ihren Gesandten Moses, Friede sei mit ihm (Fsmi) immer gewagter wurden.

وَإِذْ قُلْتُمْ يَا مُوسَىٰ لَنْ نُؤْمِنَ لَكَ حَتَّىٰ نَرَى اللَّهَ جَهْرَةً فَأَخَذَتْكُمُ الصَّاعِقَةُ وَأَنْتُمْ تَنْظُرُونَ

Ihr hattet gesagt: „O Moses! Wir werden dir nicht glauben, bis wir Allah offenkundig gesehen haben.“ So hatte euch der Blitzschlag ergriffen, während ihr umhergeschaut hattet.

 ~ Al-Bakara (Die Kuh) 2:55

Welch Dreistigkeit!

Nicht viel Zeit war seit ihrer gewaltigen Sünde, Allah das goldene Kalb beizugesellen, vergangen, als die Söhne Israels mit einem neuen Frevel zu Moses (Fsmi) kamen. Jenem Moses (Fsmi), der mit der Erlaubnis Allahs das Meer spaltete, um sie von der Sklaverei und Unterdrückung Pharaos zu erretten, kehrten sie nun erneut den Rücken. Obwohl Allah ihnen zuvor ihren Götzendienst vergeben hatte und sie infolgedessen offenkundig segnete, verloren sie ihren Glauben an Seinem Gesandten. Plötzlich reichten ihnen all die Zeichen und Wunder, die sie zu sehen bekommen hatten, nicht mehr aus. Jetzt wollten sie Allah mit bloßem Auge sehen, um von Moses (Fsmi) überzeugt zu sein.

Die Blicke können Ihn nicht begreifen, während Er die Blicke begreift. Er ist der Feinfühlige, der Kenntnisreiche.

~ Al-An’am (Das Nutzvieh) 6:103

Nicht nur war diese Forderung völlig inakzeptabel, sie war weiterhin auch unmöglich zu realisieren. Denn sterbliche Augen könnten es nicht ertragen, Allah zu sehen. Das menschliche Auge ist nicht dafür erschaffen worden, derartige Perfektion bezeugen zu können. Außerdem würde es den Prüfungsaspekt des diesseitigen Lebens außer Kraft setzen, wenn wir Allah oder Seine Engel mit eigenen Augen sehen würden. Was die Söhne Israels angeht, hätten sie nach all den Zeichen, die sie hautnah und bei eigenem Leibe erlebt haben, nun mehr als genug gesehen haben und bereits völlig überzeugt sein müssten.

Doch gilt das letztlich nicht für jeden von uns? Haben wir nicht ebenfalls all die Zeichen um uns herum bezeugt? Haben wir nicht ebenfalls genug Beweise für die Existenz unseres Schöpfers und Herrn erhalten? Wäre es nun nicht ebenfalls dreist und gewagt von uns, wenn wir nach alldem die Autorität und Allmacht Allahs in Frage stellen würden? So sollten wir uns davor hüten, selbst den geringsten Zweifel an unserem Herrn in uns zu hegen.

Die sofortige Bestrafung

Diese Forderung blieb nicht ohne Konsequenzen. Allah ließ diejenigen, die diese Aussage getroffen haben, sofort vom Blitz erschlagen. An Ort und Stelle starben sie und kosteten die Bestrafung Allahs. Dies lehrt uns, dass wir Allah niemals herausfordern sollten. Meistens gewährt Er den Menschen Zeit, damit sie ihre Fehler bereuen können. Jedoch kann es auch vorkommen, dass Er einen Sündiger sofort entsprechend seiner Schuld bestraft. Geschweige dessen wissen wir ohnehin nicht, wie lange wir leben und ob wir überhaupt die Möglichkeit erhalten werden, bereuen zu können. Ob nun solch große Übertretung oder auch kleinere Fehler – wir sollten stets darauf achten, was wir sagen und tun. Einem Diener, der sich hütet und bemüht ist, wird Allah ohnehin seine Sünden vergeben.

Wir wissen nicht, wie viele der Söhne Israels diese Forderung gestellt und folglich gestorben sind. Jedoch ist dies ein gewaltiges Ereignis! Umso verwunderlicher ist es jedoch, dass in der Bibel nichts dergleichen aufzufinden ist. Obwohl ihre Dreistigkeit nicht zu enden vermochte, konnten der Barmherzigkeit Allahs ebenfalls keine Grenzen gesetzt werden. So werden wir, so Allah will, im nächsten Teil erfahren, wie Allah jenen Menschen eine zweite Chance gab, die Er so eben noch vom Blitz hat erschlagen lassen.

Veröffentlicht von Himmelsschüler

Friede sei mit dir! Wir freuen uns, dass du unsere Plattform besuchst und heißen dich herzlich Willkommen bei Himmelsschüler! Himmelsschüler ist eine Plattform, die gegründet wurde, um den Menschen die Religion Gottes – wir nennen Ihn Allah – näher zu bringen. Diese Religion nennt Allah Islam (z. Dt. Ergebenheit). Allah hat alles, was der Mensch braucht, um rechtgeleitet zu werden und sowohl im Diesseits als auch im Jenseits Glückseligkeit zu erlangen, in Form eines Buches herabgesandt. Dieses Buch hat er Koran genannt. Der Koran wurde vor ca. 1400 Jahren einem in der Arabischen Halbinsel lebenden Mann namens Muhammed offenbart, der von Allah als Gesandter auserwählt wurde. Dessen Aufgabe bestand darin, den Menschen zu übermitteln, was ihm offenbart wurde. Seitdem wurde der Koran vom Arabischen in verschiedenste Sprachen übersetzt und weltweit verbreitet. Doch so, wie der Koran nicht die erste Nachricht Allahs an die Menschen ist, war Muhammed nicht der Erste unter den Gesandten (Möge Allahs Frieden mit all ihnen sein). Vor ihm gab es seit jeher unzählige Gesandte, die mithilfe der Offenbarungen Allahs mit derselben Mission entsandt wurden. Die Kernaussage der Offenbarungen war dabei stets die gleiche: Es gibt keinen Gott außer Allah! Der Gesandte Muhammed ist jedoch der letzte der Gesandten und der Koran die letzte Offenbarung Allahs für die Menschheit. Für jeden, der nicht blind ist, seinen Verstand nutzt und an seinen Schöpfer glaubt, stellt der Koran die Rechtleitung dar. Darin spricht der Schöpfer aller Nationen Seine Schöpfung direkt an, stellt Sich selbst vor und erklärt, warum wir Menschen hier sind – den sogenannten „Sinn des Lebens“ – und wohin die Reise letztendlich geht. Allah sagt im Koran: Wer ist besser hinsichtlich der Rede als der, der zu Allah ruft, rechtschaffen handelt und sagt: „Wahrlich, ich gehöre zu den Ergebenen.“ ~ Fussilet (Detailreich erklärt) 41:33 Unter euch soll es eine Gemeinschaft geben, die zum Guten einlädt, das Rechte gebietet und vom Schlechten abhält. Jene sind die Erfolgreichen! ~ Ali-Imran (Die Familie Amrams) 3:104 Um diesen Versen unseres Herrn gerecht zu werden, haben wir Himmelsschüler gegründet. So möchten wir dich und alle anderen Menschen mit der wahren Religion Allahs vertraut machen und zu ihr einladen. Wir rufen lediglich zu Allah, dem Herrn der Himmel und der Erde. Ihm allein dienen wir und Ihm allein haben wir uns ergeben. So begleite uns auf diesem Weg, sodass wir voneinander lernen und uns gegenseitig stärken; oder damit wir auf dem Weg zur Wahrheit auf ehrliche Art und Weise miteinander diskutieren und uns austauschen können. Lasst uns alle gemeinsam Schüler des allweisen Lehrers sein, auf dass wir Seine Gunst und Zufriedenheit und somit ewige Glückseligkeit erlangen!

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